Internationale Jahrestagung der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft 2018
(in Kooperation mit der Deutschen Schillergesellschaft)
Vom 15. bis 17. November 2018.
Weitere Informationen und Tagungsprogramm hier.
Der Kleist-Preis des Jahres 2018 geht an den Wiener Schriftsteller Christoph Ransmayr. Mit den drei großen Romanen Die Schrecken des Eises und der Finsternis (1984), Die letzte Welt (1988) und Morbus Kitahara (1995) gewann Christoph Ransmayr umgehend internationale Anerkennung. Sie entwerfen eine hintergründige Topographie, in der sich historische Orte mit mythischen Landschaften überlagern. Eine Expedition zum Nordpol, die Verbannung Ovids nach Tomi ans Schwarze Meer, ein Kurort am Traunsee unter Besatzung nach 1945 werden zu Schauplätzen der Rückverwandlung von Kultur in Natur und des Rückfalls des Menschen in die Kreatur. Das Versepos Der fliegende Berg (2006) erzählt virtuos von zwei Brüdern, die den sagenumwobenen fliegenden Berg in Tibet besteigen. In Atlas eines ängstlichen Mannes (2012) zieht Ransmayr die Summe jahrzehntelangen Reisens in die entlegensten Gegenden dieser Erde. Jenseits jeglichen Exotismus reihen sich sprachlich kunstvoll präsentierte Detailbeobachtungen und alltägliche Begebenheiten aneinander und ergeben als Ganzes ein Bild der heutigen Welt, der globalisierten und zugleich enorm zerstreuten Kulturen. Der Roman Cox (2016) handelt von einem britischen Uhrmacher in China und ist erzählte Zeitphilosophie, entführt in ferne Zeiten und deren Muße und in die heutige Zeit. Er ist ein meisterhafter Versuch, zwischen Orient und Okzident zu vermitteln, und sei es auch nur, indem der Autor Grausamkeit und Autokratie hüben wie drüben vergleicht. Christoph Ransmayrs riskante und stets wechselhafte Versuchsanordnungen des Schreibens, die seit Jahren vom S. Fischer-Verlag publiziert werden, wurden mit großem Recht bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Franz-Kafka-Preis (1995), dem Prix Aristeion (1996), dem Friedrich-Hölderlin-Preis (1998), dem Nestroy-Theaterpreis (2001), dem Böll-Preis (2007), dem Fontane-Preis (2014), dem Marieluise-Fleißer-Preis (2017) sowie dem Würth-Preis für Europäische Literatur (2018).
Der Kleist-Preis wird Christoph Ransmayr am 18. November 2018 in Berlin während einer Matinée im Deutschen Theater übergeben, die Ulrich Khuon und Ulrich Beck arrangieren werden. Die Laudatio hält der ungarische Kunsttheoretiker, Essayist, Literaturkritiker und Übersetzer László Földényi. Weitere Informationen hier.
Andrea Allerkamp, Günter Blamberger, Anne Fleig, Barbara Gribnitz, Hannah Lotte Lund und Martin Roussel (Hrsg.)
Im Auftrag des Vorstandes der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft und des Kleist-Museums.
Verlag: J.B. Metzler
VI, 320 S., kartoniert, Preis: EUR 39,99, ISBN: ISBN 978-3-476-04667-3
(Mehr Informationen hier.)
Inszenierung: Konstanze Kappenstein, Bühne: Franz Dittrich, Kostüme: Franz Dittrich, Dramaturgie: Arne Bloch
Darsteller: Anton Becker / Adrian Thomser / Alexandra Riemann / André Lassen
Inszenierung: Hans Ulrich Becker, Bühne: Frank Chamier, Kostüme: Elisabeth Rauner
Darsteller: Ursula Berlinghof, Kristin Göpfert, Dietmar Kwoka, Antonio Lallo, Markus Michalik, Marcus Michalski, Sofie Alice Miller, Martin Theuer
Regie: Laura Linnenbaum, Bühne: Valentin Baumeister, Kostüm: Ulrike Obermüller, Musik: Justus Wilcken, Dramaturgie: Felicitas Zürcher
Besetzung: Florian Lange (Walter, Gerichtsrat), Andreas Grothgar (Adam, Dorfrichter), Rainer Philippi (Licht, Schreiber), Michaela Steiger (Frau Marthe Rull), Cennet Rüya Voß (Eve), Stefan Gorski (Ruprecht), Markus Danzeisen (Frau Brigitte)
Regie: Moritz Mittelberg-Kind
Besetzung: Aless Wiesemann, Raphael Batzik, Thilo Matschke
Regie: Therese Dörr;
Darsteller: Marco Massafra
Musikalische Leitung Cornelius Meister, Thomas Guggeis; Regie Stephan Kimmig; Bühne Katja Haß; Kostüme Anja Rabes; Video Rebecca Riedel; Licht Reinhard Traub; Dramaturgie Miron Hakenbeck
Inszenierung: Johan Simons; Bühne: Johannes Schütz; Kostüme: Nina von Mechow; Dramaturgie: Vasco Boenisch
Darsteller: Sandra Hüller als Penthesilea, Jens Harzer als Achill
Inszenierung: Marcus Lobbes; Bühne und Kostüme: Pia Maria Mackert; Dramaturgie: Barbara Noth
Darsteller: JONAS GRUBER Walter, Gerichtsrat, THOMAS BRAUS Adam, Dorfrichter, KONSTANTIN RICKERT Licht, Schreiber, PHILIPPINE PACHL Frau Marthe Rull, LENA VOGT Eve, ihre Tochter, ALEXANDER PEILER Ruprecht, JULIA REZNIK Frau Brigitte
Regie: Jan Neumann, Bühne: Matthias Werner, Kostüme: Nini von Selzam, Dramaturgie: Beate Seidel
Darsteller: Lutz Salzmann (Walter, Gerichtsrat), Sebastian Kowski (Adam, Dorfrichter), Sebastian Nakajew (Licht, Schreiber), Anna Windmüller (Frau Marthe Rull), Johanna Geißler (Eve, ihre Tochter), Krunoslav Šebrek (Ruprecht, sein Sohn), Elke Wieditz (Frau Brigitte)
Inszenierung JOHANNES WEIGAND; Bühne MORITZ NITSCHE; Kostüme JUDITH FISCHER; Dramaturgie ALMUT FISCHER
Darsteller: NN
Regie: Sebastian Martin, Bühne und Kostüme: Kaja Bierbrauer, Dramaturgie: Carsten Weber
Darsteller: Marcus Horn, Thomas Kramer, Jonas Schlagowsky, Isabel Tetzner
Inszenierung: Peter Hailer; Bühne: Dirk Becker
Darsteller: NN
Inszenierung: Mathias Mertens; Mitarbeit Kostüm: Laura Burkhardt, Maske: Claudia Rönsch, Regieassistenz: Jasmine Eggert, Choreografie: Annett Scholwin, Souffleuse: Jana Schmidt
Darsteller: Gundula Köster, Jens-Uwe Bogadtke, Carl Martin Spengler
Gesprochen und gelesen von BLANCHE KOMMERELL; TILMANN DEHNHARD | Querflöte
Regie und Musik: Robert Borgmann; Bühne: Rocco Peuker; Dramaturgie: Götz Leineweber
Darsteller: MATHILDE BUNDSCHUH Henriette, MARCEL HEUPERMAN Heinrich, MARIE-CHRISTIANE NISHIMWE Sängerin, THOMAS SCHMAUSER Michael, VITO BROWN Kind, CYRIL PHILIPP Kind, MIMO SAINE Kind
Regie: Antú Romero Nunes; Musik: Johannes Hofmann; Dramaturgie: Matthias Günther; Kostüme: Victoria Behr; Bühne: Matthias Koch
Darsteller: Thomas Niehaus, Jörg Pohl, Paul Schröder
Inszenierung: Janis Knorr; Bühne und Kostüme: Michael Lindner; Musik: Thorsten Drücker; Dramaturgie: Petra Schiller
Besetzung: Enrique Keil, Michaela Klamminger, Christian Ehrich, Jürgen Wink
Inszenierung: Anne Verena Freybott; Bühne und Kostüme: Julia Nussbaumer; Dramaturgie: Thomas Gipfel
Besetzung: NN
Inszenierung: Dominic Friedel
Besetzung: NN
Inszenierung: Caroline Stolz; Bühne und Kostüme: Lorena Diaz Stephens / Jan Hendrik Neidert; Dramaturgie: Barbara Bily
Besetzung: NN
Regie: Matthias Hartmann, Bühne: Johannes Schütz, Kostüm: Malte Lübben, Musik: Karsten Riedel, Dramaturgie: Robert Koall, Video: Roman Kuskowski, Dramaturgische Mitarbeit: Juliane Hendes, Theaterpädagogik: Thiemo Hackel
Besetzung: Christian Erdmann, Reinhart Firchow, Florian Lange, Jan Maak, Andrei Viorel Tacu, Thomas Wittmann, Minna Wündrich, Wolf Danny Homann, Dominik Puhl
Inszenierung: Matthias Köhler
Besetzung: Lina Maria Spieth, Thekla Viloo Fliesberg, Nadja Duesterberg, Davina Donaldson
Inszenierung: Julia Prechsl, Bühne: Birgit Leitzinger, Kostüme: Olivia Rosendorfer, Dramaturgie: Saskia Zinsser-Krys
Das "Kleist-Jahrbuch" 2017 dokumentiert die Verleihung des Kleist-Preises 2016 mit den Reden der Preisträgerin Yoko Tawada, der Vertrauensperson der Jury Ulrike Ottinger und des Präsidenten der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft Günter Blamberger. Mehr hier ...
Kleist, zu Lebzeiten ziemlich erfolglos, im 19. Jahrhundert von Goethes abschätzigen Urteilen verfolgt, hat seit Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinen Werken und als Person eine beispiellose Karriere erfahren. Die Abwertung des "preußischen Junkers" von marxistischer Seite und die Vereinnahmung durch die Nazis andererseits haben diese Karriere behindern, aber nicht nachhaltig beschädigen können. Gerade das Antiklassische und Widerständige von Kleists Werk wurde und wird immer wieder als verwandt und impulsgebend empfunden. Ausgehend von der Biographie des Dichters, schildert Klaus Müller-Salget die Etappen dieser Nachwirkung, die über die Literatur, das Theater, die Literaturwissenschaft hinaus auch andere Künste und moderne Medien ergriffen hat. Die Lebendigkeit dieses vielgestaltigen Œuvres ist ungebrochen.
Franz Kafka und Heinrich von Kleist sind leuchtende Gestirne im literaturwissenschaftlichen und philosophischen Diskurs der Moderne. Die Faszination für die Autorenkonstellation verdankt sich einer außergewöhnlichen Rezeption und zwar insbesondere jenen Kafka- und/oder Kleist-Lektüren, die ihrerseits thematischen, ästhetischen und politischen Einfluss auf die Literaturwissenschaft und Philosophie des 20. Jahrhunderts gewonnen haben: Essays von Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, Hannah Arendt, Judith Butler, Gilles Deleuze/Félix Guattari, Mathieu Carrière, Jacques Derrida, Giorgio Agamben und Paul de Man. Die Studie liest diese Texte als Transkriptionen der Werke Kleists und Kafkas und arbeitet heraus, wie der Ruhm und die diskursive Autorität der Autorenkonstellation erst erzeugt und anschließend immer wieder reproduziert wurden. KLEIST und KAFKA fungieren in diesem Prozess als Markennamen, die literaturwissenschaftliche Argumentationen etwa über den Begriff von Modernität abkürzen oder ersetzen, zugleich aber mit symbolischem Kapital beladen. Die Rekonstruktion dieser Diskursgeschichte zeigt, an welchen Stellen die Geschichte des 20. Jahrhunderts mit der geisteswissenschaftlichen Theoriebildung und ihren politischen Implikationen verwoben ist. Die vorliegende Studie wurde als herausragende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der neueren deutschen Literatur mit dem Scherer-Preis 2016 ausgezeichnet.
2017 Gedankenstriche
Ein Journal des Kleist-Museums
Hg. Hannah Lotte Lund/Barbara Gribnitz
Kleist-Museum 2017
Mit Beiträgen von Aya Amer, Sibylle Badstübner-Gröger, Wolfgang de Bruyn, Christina Dalchau, Günter Dunz-Wolff, André Förster, Barbara Gribnitz, Jule Hass, Manuela Kalk, Hannah Lotte Lund, Viviane Jasmin Meierdreeß, Nele Meyer, Klaus Müller-Salget, Lukas Nils Regeler, Grit Wellmer, Barbara Wilk-Mincu, Martin Wilke
ISBN 978-3-938008-57-7
9,80 €
(zzgl. Versandkosten)
Bettina Faber, Ingo Breuer (Hrsg.)
Ein blauer Schleier, wie in Italien gewebt
Heilbronner Kleist-Studien
ISBN/EAN: 9783940494771
Seitenzahl: 356
20.00 €
In der digitalen Edition sämtlicher Werke und Briefe Heinrich von Kleists ist jetzt die textkritische Version von Kleists Erstling ›Die Familie Schroffenstein‹ erschienen. Sie folgt ebenso wie die Fassungen des DKV und der BKA dem Erstdruck, bietet aber ca. 100 neue Lesarten und Emendationen.
Problematische Idyllen von Schnabel, Kleist und Heyse
Studien zur Germanistik, Band 66
Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2016,
230 Seiten, 88,80 €
ISBN 978-3-8300-9313-8
An Schnabels Insel Felsenburg (1731-43), Kleists Schrecken im Bade (1808) und Heyses Hochzeitsreise an den Walchensee (1859/63) lassen sich exemplarisch die Möglichkeiten und Grenzen idyllischer Entwürfe in der deutschen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts aufzeigen. mehr...
Heinrich von Kleist
Der zerbrochne Krug
156 Seiten
Klett, Stuttgart 2016
ISBN 978-3-12-666784-5, 6,99 €
Zum Inhalt
Der zerbrochene Krug-Comic zur Vorentlastung und Einführung
Klassischer Originaltext mit erläuternden Fußnoten
Anhang zu Heinrich von Kleist – Leben und Werk
Heilbronner Kleist-Blätter 28
von Günther Emig (Hrsg.)
Kleist-Archiv Sembdner, 30.12.2016
ca. 600 Seiten, 20.00 €
ISBN/EAN: 9783940494788
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