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„Traumkritik. Onirische Wissensordnungen in Philosophie und Literatur“

Die Vorlesung stellt die diskursive Logik der onirischen Wissensproduktion vor, indem sie das Verhältnis zwischen Traumtheorie und Traumdarstellung vorzugsweise in philosophischen und literarischen Texten untersucht: Cicero, Augustinus, Descartes, Locke, Wolff, Hume, Wieland, Lessing, Diderot, Rousseau, Novalis, Kleist – die Liste derer, die auf poetische Ordnungen der Darstellung des Traums zurück greifen, um originelle Einsichten zu gewinnen, ist lang. Der Traum dient zur Divination, vermittelt noch jenseits des Lichtstrahls der Erkenntnis vernünftige Denkimpulse, wird zur Bühne von Duplikationen und Selbstbeobachtungen, bringt gleichermaßen psychologische und allegorische Darstellungen zur Geltung.
Es geht um Fragen der Übersetzung des Traumes in Sprache, um Versuche der professionellen Traumdeutung und um die im Traum außer Kraft gesetzte Vernunftzensur. Wird die antike Traumdeutung in Neuzeit und Aufklärung aus dem Raum der Realität verbannt, so betritt der Traum schließlich umso entschiedener die Bühne der literarischen Fiktion.

Seminar: BA (Literaturwissenschaften-Einführung/-Vertiefung), MA (Literaturwissenschaft Modul 1, Modul 4)
3/6/9 ECTS
Mi. 11.00-13.00 Uhr (Veranstaltungsbeginn: 26.10.2011)
Raum: GD 05
Prof. Dr. Andrea Allerkamp

Literatur: Peter-André Alt: Der Schlaf der Vernunft. Literatur und Traum in der Kulturgeschichte der Neuzeit, München 2002; Petra Gehring: Traum und Wirklichkeit. Zur Geschichte einer Unterscheidung, Frankfurt a. M. 2008; Hans-Ulrich Reck: Traum. Enzyklopädie, München 2010.

Leistungsnachweis: Hausarbeit oder Klausur